The Terror Starship

Florian Zeyfang Starship 1

WAS TREIBT DIE VERANSTALTER kultureller Ereignisse zur Zeit dazu, sich und ihre Veranstaltungen mit großen Worten zu (ver)kleiden, sie mit einem aggressiven politischen Anstrich zu versehen - besonders, wenn sie sich mit diesen sog. neuen Medien beschäftigen?

Jüngst war ja von der notorischen ars electronica zu lesen, daß sie dieses Jahr unter dem Motto "Infowar" betrieben wird, und die ISEA ´98 in Liverpool und Manchester, England, gibt ihren Diskussionsveranstaltungen zur Vernetzung einen radikalen Anstrich: "The Revolution" hält Einzug in erstgenannter Stadt, und gar "The Terror" signalisiert Extreme am Ort von Ken Loach´s "Raining Stones". Vielleicht wird hier die Verlustangst eines Projektionsfelds für gesellschaftliche Utopien signalisiert, in das Normalität Einzug hält.

Die Umrisse dieser dann auch Arbeitswelt werden immer klarer. Wo in Loach´s Film eine durch Thatcherismus arbeitslos gewordene Gemeinde verzweifelt auf die neuen Bedingungen zu reagieren versucht, ist das ökonomische (und kulturelle) Segment "elektronische Kommunikation" schon immer fast 100%ig auf den Ideologien von Neoliberalität und "freier" Marktwirtschaft aufgebaut worden. Zwar fing diese Entwicklung als sog. Anarchie der Netze an, und wird als solches noch in populistischen Aussagen verhandelt. Aber man fragt sich um die Nähe von Anarchie und freier Marktwirtschaft, wenn man sieht, wie viel leichter als vormals es den "Freigeistern" in den Netzen fällt, sich gründerzeitig an die Organisation ihres Kleinunternehmens zu machen, nachdem sie sich von Netzcommunities oder Ökoaktivismus gelöst haben. Oder gleich von "Daten-Terror".... .

Irgendwie kommt man nicht umhin, sich über die Harmlosikeit dieses Begriffes zu ärgern. Aufgebauscht u.a. durch den Sicherheitswahn diverser Behörden, die noch keinen Umgang mit Hacking gefunden haben, wird extremistisches Vokabular im Netz auch gerne zur ungefährlichen Imagebildung von "NetzkünstlerInnen" herangezogen.

Starship 1: Just what is it that makes today's Berlin so different, so appealing?
  1. Editorial #1 Starship
  2. Moontrip Ulrich Heinke
  3. Und täglich grüßt das Murmeltier Ariane Müller
  4. Golfen Katja Eydel
  5. ...ein guter Satz aus Zufall, meinetwegen! Michaela Eichwald
  6. Letztens hat mir mein Freund U. Judith Hopf
  7. Joan Semmel, Sylvia Sleigh, Audrey Flack Antje Majewski
  8. Ein schönes und intelligentes Ambiente Stefan Römer
  9. The Terror Starship Florian Zeyfang
  10. Wer ruft das Off von außen ? Ariane Müller
  11. gentrifikation / nullpunkt / broken windows* Nicolas Siepen
  12. „Die Beute“ - Relaunch Sabeth Buchmann
  13. Woher man denn kommt Isabelle Graw
  14. SituationistInnen und andere ... Katrin Pesch
  15. Immer noch Jim Dines Mülleimer Gunter Reski
  16. Futura 2000 Axel John Wieder, Christian Flamm
  17. Der NINA TEMPEL und HUCKS HAUS Elke aus dem Moore
  18. Primärfarben anscheinend verboten Gunter Reski
  19. Todesenthusiasten Petra Langemeyer, Heike Munder
  20. May 98 Kyron Khosla
  21. Was, wenn es Wirklichkeit wird ? Elisabeth Hautmann
  22. Grammatik: Schwierigkeiten bei der Anwendung des besitzanzeigenden Genitivs Frank Frangenberg
  23. Das Ende Mussolinis Linda Bilda
  24. Nutzen & Co Gunter Reski
  25. Domination and the Everyday Ulrike Müller
  26. Gegen Grenzproduktion in der Festung Europa
  27. Radek Oleg Kireev
  28. Polonia Express Tibor Varnagy
  29. Flauberts frühe Fickgeschichten Fabian Reimann
  30. Aus Alzheimer Helena Huneke
  31. Hallo neues Vorbild Gunter Reski
  32. Einige Fragen beim Lesen von Henry James Francesca Drechsler
  33. 100 Jahre Merve Hans-Christian Dany, Peter Gente, Heidi Paris, Ulrich Dörrie
  34. Reise mit Fragezeichen zur Minus 96 ins Ahornblatt nach Berlin Barbara Schüttpelz, Stephan Dillemuth
  35. Ich fühle daß mein Glück Kerstin Kartscher
  36. Jeder Mensch, der ein Bier falten kann, ist ein Künstler Ran Huber
  37. knife under pillow Phil Smith
  38. what's in the pantry today ? Massimo Richter
  39. Stirbt der Mensch als Künstler Dany Müller
  40. Anmerkungen zu Henry Bond Starship
  41. You're next Cathy Skene
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