Aus Alzheimer

Kater über Ausdrücke ohne Sortierung.

Gedanken über Ornament und Verbrechen und Marx' Gespenster.

1) WENN VERGESSEN wurde, was die Sachen bedeuten / wenn nicht mehr klar ist, was wichtig, unwichtig, erhaltenswert ist oder zerstört werden soll.

Wenn jemandem oder auch einigen verloren gegangen ist, deutlich Bezug nehmen zu können, zu den Dingen, die ja immer noch da sind und im Alltag eine Stellung fordern, was dann ... eine Haltung wie Alzheimer.

Weiter werden sie geordnet werden müssen. Ein Tanz untereinander, ein Deal untereinander, kleine Arrangements der Dinge untereinander, redundante Muster in den Austellungen in den Wohnungen im Geheimen (Lachen), das Zeichen für die verlorene Bedeutung der Dinge. Stattdessen das Wühlen, das die Bedeutung dem kleinen Kosmos der Dinge selbst entspringe.

(Matsch in den Händen, wo dann der Galerist, Kritiker (Zuschreiber) oder Psychologe was in ökonomischen Verhältnissen prüft).

2) Eine Frau, die an der Krankheit leidet, daß sie ihre Erinnerung verliert, ordnet in ihrem Haushalt die Gebrauchsgegenstände und den Nippes zu Grüppchen in Farben, Formen, Wiederholungen.

„Es ist das lallen der malerei“, Adolf Loos, in dieser definitiv kleingeschriebenen Art in Ornament und Verbrechen. Postmodernes Heulen über den Gebrauchswert: „Ganzheitliches Malerjahrhundert!“ zu sagen, muß hoffentlich überzogen werden.

3) Wo waren wir stehen geblieben? Der Verlust der Erinnerung, der mit manischen Mustern Territorien übermalt.

Die Frage, woher die Sachen kamen und woher die Sachen kamen, die ihnen zugemessen wurden.

Wichtig! Wann wurde die Sprache so beliebt und die Psychologie und warum. Wer kann dazu etwas sagen? 4) Die Sensation des sich-nicht-verstehens ist die Drohung einer Schicksalsgemeinschaft.

5) Die Moderne schallt von einem Vorschlag, aus Begeisterung über die Stunde Null, als von Karl Marx erstmals gesagt wurde: Hier gibt es den Gebrauchswert und da gibt es dieses Andere, Komische. Der „Tausch“, das „Begehren“, läßt sich das im Ornament von Loos „als zeichen der künstlerischen überschüssigkeit vergangener epochen (...)“ nennen. Dem dagegen steht: „wir haben die kunst, die das ornament ablöst.“ Daraus (heute?) eine große Rechtfertigung der Malerei, die mit den Grenzen der Leinwand die Grenzen der ornamentierenden Hand bestimmt, gegenüber der Installation oder der Kunstarbeit im sozialen / politischen Leben, „zum gebrauch nach des tages last und mühen.“ 1908 6) Sag: was bedeutet dieses Ding? Stell ich die Frage, was es wissen will. Daß es mir das schon zeigen wird. Los, gegen die Wand geschmissen oder verehrt, um den Sinn herauszupressen. Es steht nichts fest am Platz, kein Podest, auf das ich mich zurückbeziehen könnte, mein Schuh läuft mit und ich tanz herum.

7) Erinnerung/Tagebuch. „Man wird dem, was in „dieser verrückten Form“ erscheint, ein Ende machen müssen, erklärt Marx, und das wird man können, man wird es können müssen.“. Jacques Derrida, Marx« Gespenster, 1996.

8) Ist der Kampf um Praxis als Schattengefecht nur von den aktuellen Malern deutlich erkannt? Sicher nicht, das ist nur eine dumme beendene Frage, aber wäre nicht Spiegelgefecht die bessere Frage. Daß das gemalte Bild an der Wand in den Kopf spiegelt, von dem der es gemalt hat, der dann schreibt: undeutlich wie ein Bild politisch.

Der Krampf unmöglich, daß es das Bild sein soll, wirbelt fort im Text (oder ist auch da zu behandeln).

Das Bewußtsein der Schnitte ist nicht alltäglich.

„zum gebrauch nach des tages last und mühn.“ 1908

Starship 1: Just what is it that makes today's Berlin so different, so appealing?
  1. Editorial #1 Starship
  2. Moontrip Ulrich Heinke
  3. Und täglich grüßt das Murmeltier Ariane Müller
  4. Golfen Katja Eydel
  5. ...ein guter Satz aus Zufall, meinetwegen! Michaela Eichwald
  6. Letztens hat mir mein Freund U. Judith Hopf
  7. Joan Semmel, Sylvia Sleigh, Audrey Flack Antje Majewski
  8. Ein schönes und intelligentes Ambiente Stefan Römer
  9. The Terror Starship Florian Zeyfang
  10. Wer ruft das Off von außen ? Ariane Müller
  11. gentrifikation / nullpunkt / broken windows* Nicolas Siepen
  12. „Die Beute“ - Relaunch Sabeth Buchmann
  13. Woher man denn kommt Isabelle Graw
  14. SituationistInnen und andere ... Katrin Pesch
  15. Immer noch Jim Dines Mülleimer Gunter Reski
  16. Futura 2000 Axel John Wieder, Christian Flamm
  17. Der NINA TEMPEL und HUCKS HAUS Elke aus dem Moore
  18. Primärfarben anscheinend verboten Gunter Reski
  19. Todesenthusiasten Petra Langemeyer, Heike Munder
  20. May 98 Kyron Khosla
  21. Was, wenn es Wirklichkeit wird ? Elisabeth Hautmann
  22. Grammatik: Schwierigkeiten bei der Anwendung des besitzanzeigenden Genitivs Frank Frangenberg
  23. Das Ende Mussolinis Linda Bilda
  24. Nutzen & Co Gunter Reski
  25. Domination and the Everyday Ulrike Müller
  26. Gegen Grenzproduktion in der Festung Europa
  27. Radek Oleg Kireev
  28. Polonia Express Tibor Varnagy
  29. Flauberts frühe Fickgeschichten Fabian Reimann
  30. Aus Alzheimer Helena Huneke
  31. Hallo neues Vorbild Gunter Reski
  32. Einige Fragen beim Lesen von Henry James Francesca Drechsler
  33. 100 Jahre Merve Hans-Christian Dany, Peter Gente, Heidi Paris, Ulrich Dörrie
  34. Reise mit Fragezeichen zur Minus 96 ins Ahornblatt nach Berlin Barbara Schüttpelz, Stephan Dillemuth
  35. Ich fühle daß mein Glück Kerstin Kartscher
  36. Jeder Mensch, der ein Bier falten kann, ist ein Künstler Ran Huber
  37. knife under pillow Phil Smith
  38. what's in the pantry today ? Massimo Richter
  39. Stirbt der Mensch als Künstler Dany Müller
  40. Anmerkungen zu Henry Bond Starship
  41. You're next Cathy Skene
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