The Happy Fainting of Painting

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The Happy Fainting of Painting
Zwischen Bild und Buch: Materialsammlung Malerei heute

Zwinger Galerie
Mansteinstr.5 10783 Berlin
Di - Sa 12-18 h

Eröffnung: Sa 03.03.2012 19.00
Ausstellung 03.03 - 28.04.2012
Diskussion & Vorträge: Sa 31.03.12 / 16.00-20.00
Zusammengestellt von Hans-Jürgen Hafner & Gunter Reski

**Inserts: Franz Ackermann, Monika Baer, Sven Beckstette, Barbara Buchmaier, John Chilver, HC Dany, Stephan Dillemuth, Helmut Draxler, Michael Dreyer, Peter Duka, Thomas Flor, Heike Föll, Markus Gutmann, Clemens Krümmel, Susanne Leeb, Olga Lewicka, Alexander Lieck, Frank Maier, Klaus Merkel, Ariane Müller, Werner Müller, Christian Nagel, David Reed, Magnus Schäfer, Martin Schmidl, Rob Scholte, Rita Vitorelli, Marcus Weber, Axel John Wieder

Bilder: Peter Böhnisch, Nicole Eisenman, Hermann Gabler, Joachim Grommek, Margarete Hahner, Richard Hawkins, Nadira Husain, Jürgen Kisch, Jochen Klein, Michael Krebber, Kiron Khosla, Michel Majerus, Bertold Mathes, Rebecca Morris, Anne Neukamp, Henrik Olesen, Silke Otto-Knapp, Ward Shelley, Wawrzyniec Tokarski, Klaus Winichner, Martin Wong, Katharina Wulff, Claudia Zweifel**

The Happy Fainting of Painting ist keine Malereiausstellung. Gleichwohl widmet sich die Schau aus praktischer und diskursiver Sicht den Fragen der Malerei heute. Als mögliche Lagebestimmung versucht die vielteilige Präsentation (aus Bild- und Textbeiträgen) die Probleme und Potenziale eines Dispositivs Malerei aufzufinden und zu beschreiben. Dieses Anliegen spiegelt sich dementsprechend in einer recherecheartigen Präsentationsform wieder. Die gute Nachricht ist, dass es die Malerei gibt. Wenn es heute - nach einem knappen Boom-Jahrzehnt des Kunstmarkts - aber wieder leicht zu fallen scheint, von der Malerei als der Königsdisziplin der Kunst zu sprechen, trübt das ihre Aussichten in jede Richtung. Vielleicht sind solche durch die Entwicklung der Kunst obsolet gewordenen Einschätzungen aber einer kunstbetrieblichen Situation geschuldet, die zu lange Preise mit Qualitäten verwechselt hat und anstelle einer ästhetischen Kriteriendiskussion lieber einer Logik des Sortiments folgt.

Nicht, dass es die Malerei in den 1980er und 1990er Jahren nicht bzw. nicht mehr gegeben hätte. Allein ihr Stand gerade in den progressiven Kunstdiskursen der Zeit war prekär, ja vielleicht unhaltbar geworden - mit durchaus ernsthaften Konsequenzen für eine Praxis der Malerei wie für deren adäquate kritische Diskussion. Anders gesagt, wurde ihr im Diskurs der Zeit bei laufender Produktion jede Relevanz als Kunst abgesprochen. Was Befreiungsschläge teilweise erst ermöglichte. Dieser schwere Stand der Malerei damals wirkt bis heute nach. Jetzt, zwanzig Jahre später erscheinen aber auch Zuschreibungen wie progressiv oder kritisch zunehmend bedürftig, wohingegen ein Schlagwort wie postcritical an Präsenz gewonnen hat.

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Malerisches Problem: Himmel

Eine wesentliche Komponente der Ausstellung stellen sogenannte Inserts in Postergröße dar. Diese Inserts werden von rund 20 für das Projekt eingeladenen KollegInnen aus verschiedenen Feldern des Kunstbetriebs bespielt und zu einer Art Pinbrett zusammengestellt. Die Inserts beschäftigen sich individuell beispielsweise mit Lieblingsmalern, aktuellen und vergessene Positionen der Malerei, zeichnen stilistische Stammbäume (à la Alfred H. Barr, Ad Reinhardt oder George Maciunas), Diagramme oder assoziative Bildzusammenstellungen wie man sie von Aby Warburg oder André Malraux kennt oder formulieren Statements zur Sachlage.

Zwischen Theorie und Praxis, Bild und Buch wird The Happy Fainting of Painting von einer Auswahl von Gemälden ergänzt, die für individuelle malerische Ansätze und Praktiken stehen. Die Bilder fungieren gleichzeitig auch als Anschauungsmaterial und sind unmittelbarer Reflexionsgegenstand eines Diskurses, den das Projekt (wieder) in Gang bringen möchte.

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